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17.02.2021

VBE, GEW und GSV fordern in gemeinsamer Petition:

Neue Grundschullehrpläne – NICHT JETZT!

Mit einer gemeinsamen Petition wollen Verband Bildung und Erziehung NRW, die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft NRW und der Grundschulverband NRW und der  Druck auf das Schulministerium ausüben, die Umsetzung der neuen Lehrpläne für die Grundschulen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Für die drei Verbände erschließt sich nicht, weshalb das Schulministerium angesichts der Pandemie mit der Lehrplanarbeit beginnt, deshalb wird sie von GEW, GSV und VBE mit aller Entschiedenheit derzeit abgelehnt.

Im Petitionstext heißt es: „Die Grund- und Förderschulen brauchen die vorhandene Zeit für die Kinder, ihre individuelle Förderung und den Unterricht. Die hohe Arbeitsbelastung der Kolleg*innen muss endlich anerkannt werden. Unsere gemeinsame Forderung lautet: Neue Grundschullehrpläne – Nicht JETZT!“

Statements der Petitenten

Stefan Behlau, Landesvorsitzender des VBE NRW, unterstreicht: „Der Arbeitsauftrag würde den Schulen sehr viel Zeit nehmen, die sie für die Bildungsarbeit mit den Kindern dringend brauchen“. Wörtlich:

„Dieser Arbeitsauftrag würde den Schulen sehr viel Zeit nehmen, die sie für die Bildungsarbeit mit den Kindern in Nordrhein-Westfalen dringend brauchen – gerade jetzt. Es fehlt an Personal und Ausstattung, weshalb viele Schulen schon lange an ihrer absoluten Belastungsgrenze arbeiten. Corona fordert von Schulen und Familien eine zusätzliche hohe Flexibilität und enorme Kraftanstrengungen. Schulleitungen leisten ihr Bestmögliches, um auf der einen Seite die Bildung für alle Schülerinnen und Schüler zu sichern und auf der anderen Seite den Gesundheitsschutz aller zu gewährleisten. Das Schulministerium ist gefordert, die Arbeit der Grundschulen zu unterstützen, weitere Arbeitsaufträge gehen in die völlig falsche Richtung. Der VBE sagt klar und deutlich: Neue Lehrpläne für die Primarstufe - Nicht jetzt!“

Christiane Mika, Vorsitzende des Grundschulverbandes NRW, sieht bei den Lehrkräften „größte Anstrengungen, um die Auswirkungen der Corona-Krise aufzufangen und die Kinder zu ermutigen“. Wörtlich:

„Selbstverständlich bringen sich engagierte Lehrkräfte in die Umsetzung neuer Lehrpläne ein, wenn sie neben der Zeit zur intensiven Auseinandersetzung auch die Möglichkeit haben, eigene fundierte Vorschläge beizutragen und so als Betroffene wirklich beteiligt werden. Die aktuelle Situation fordert jetzt von allen Lehrkräften größte Anstrengungen, um die Auswirkungen der Corona-Krise aufzufangen, die Kinder zu ermutigen, emotional zu stabilisieren und ihnen wieder Freude am Lernen zu vermitteln.  In einer weiterhin sehr angespannten Gesamtlage, die durch fehlende personelle und sächliche Ressourcen gerade in der Grundschule besonders verschärft ist, brauchen die Lehrkräfte jetzt ein deutliches Signal, dass ihre Belastungen gesehen werden. Deshalb fordert der Grundschulverband: Die Erarbeitung und Umsetzung der neuen Lehrpläne muss verschoben werden!“

Maike Finnern, Vorsitzende der GEW NRW, betont: „Das Schulministerium verkennt die Realität der schulischen Lehr- und Lernbedingungen und würdigt die Arbeitsleistung nicht.“ Wörtlich:

„Die Grundschulen sind seit Jahren bereits an ihrer Belastungsgrenze angelangt, der Lehrkräftemangel macht sich nun gerade in der Pandemie verschärft bemerkbar. Für die Kolleg*innen an den Schulen ist dieses Schuljahr bereits jetzt eines der schwierigsten, das sie bislang erlebt haben. Der Schulbetrieb findet außerhalb jeglicher Normalität statt. Das Schulministerium verkennt die Realität der schulischen Lehr- und Lernbedingungen an den Grundschulen und würdigt die Arbeitsleistung der Beschäftigten unter den derzeitigen Belastungen nicht. Wie sonst sind die ministeriellen Pläne für die Einführung neuer Lehrpläne zu verstehen? Es ist nicht nachvollziehbar, wenn jetzt noch weitere zusätzliche Aufgaben für die Grundschulen auf den Weg gebracht werden.“

Die Petition startet am Mittwoch, den 17. Februar. Ziel ist es, bis zum Ende der Laufzeit am 20. März mindestens 15 000 Unterzeichner*innen zu gewinnen.

Zur Petition. 


Pressemitteilung 07/2021
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„Wir befinden uns in einem außergewöhnlichen Schuljahr. Umso notwendiger ist es, die Situation differenziert zu betrachten, um möglichst vielen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden. Das bedeutet auch, dass Lösungen angeboten werden müssen, um individuelle Wege für die Schülerinnen und Schüler zu ebnen. Eine freiwillige Wiederholungsmöglichkeit, die nicht auf die maximale Verweildauer angerechnet wird, kann ein solcher Weg sein. Wichtig ist, dass die Schulen baldmöglichst wissen, wie dieses Schuljahr zu Ende gehen soll und welche Regelungen zu beachten sein werden.“

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